Nachhaltigkeit als Thema für den Aufsichtsrat

Das Buch Corporate Responsibility steht auf einem Tisch in einem Hörsaal der University of Labour

Am Anfang stand eine einfache Erkenntnis: Aufsichtsräte sind das zentrale Gremium, in dem die Entwicklung des Unternehmens verhandelt wird. Damit sind sie auch der Ort, an dem die Umsetzung von Nachhaltigkeitsanforderungen wirklich vorangetrieben werden kann. Genau hier setzt das Buchprojekt von Rainer Gröbel, Tanja Jacquemin und Prof. Dr. Norbert Winkeljohann an: Mit dem Sammelband Corporate Responsibility. Mitbestimmte Aufsichtsratsarbeit im nachhaltigen Unternehmen haben sie ein Praxishandbuch für Aufsichtsratsarbeit im Sinne der Nachhaltigkeit herausgegeben.

Das Buch verbindet wissenschaftliche Analysen mit praktischen Beispielen erfolgreicher Aufsichtsratsarbeit. Dabei umfasst es sowohl die Perspektive der Kapitalvertretung als auch der Arbeitnehmervertretung im Aufsichtsrat – ganz wie in der Praxis deutscher Mitbestimmung im Aufsichtsrat. Thematisch knüpft das Buch an die großen Herausforderungen unserer Zeit an: Klimawandel, soziale Ungleichheit und die Grenzen des Wachstums setzen Unternehmen unter Handlungsdruck. Das Praxishandbuch soll einen unterstützenden Beitrag dazu leisten, dass Unternehmen ihrer Verantwortung gerecht werden und sich den Herausforderungen stellen.
Mitbestimmung fördert Nachhaltigkeit

Das zeigt sich auch schon im Buchtitel: Corporate Responsibility bedeutet, dass Unternehmen nicht nur für ihre wirtschaftlichen Handlungen, sondern auch für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Umwelt verantwortlich sind. Keinesfalls, so ein Ergebnis vieler Beiträge im Buch, darf es dabei zu Verwässerungen in der Durchsetzung von Nachhaltigkeitszielen kommen. Green-Washing über Marketingstrategien, Intransparenz bei Lieferketten und einseitige Berichterstattung müssen über Gesetzgebung und verantwortungsvolle Aufsichtsratsarbeit verhindert werden.

Eine wichtige Erkenntnis des Buches: Eine starke Mitbestimmung trägt zu verantwortungsvoller Unternehmensführung bei und ist so ein Erfolgsfaktor für nachhaltige Entwicklung. Denn durch Mitbestimmung fließen auch die Interessen der Beschäftigten in die Unternehmenspolitik ein, sorgen für gute Arbeitsbedingungen und langfristige Standortsicherung. Außerdem tragen die Arbeitnehmervertretungen in Aufsichtsräten durch ihre fundierten Kenntnisse dazu bei, die Nachhaltigkeit der Unternehmenspolitik zu verbessern. Ihre Expertise in betrieblichen Angelegenheiten macht sie zu unverzichtbaren Akteur:innen in der Aufsichtsratsarbeit.

Wer mehr erfahren will, liest am besten nach: Das Buch „Corporate Responsibility. Mitbestimmte Aufsichtsratsarbeit im nachhaltigen Unternehmen“ ist im Bund-Verlag erhältlich.

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Beteiligte Personen

Rainer Gröbel
Tanja Jacquemin