Hallo Jana, hallo Hannah, erst einmal: Herzlichen Glückwunsch zur Förderzusage des BMBF! Die wichtigste Frage zuerst: Was genau heißt BASINtech eigentlich?
Jana: Das Akronym BASINtech steht für „Betriebliche Ausbildung und die Strategische Implementierung von Nachhaltigkeit. Handlungskompetenzen für Ausbilder:innen und Interessensvertretungen in High-Tech Unternehmen“. Das war uns dann aber doch etwa zu lang, daher die Kurzform BASINtech.
Worum genau geht es im Projekt?
Jana: Unser Projekt soll Handlungs- und Fachkompetenzen im Sinne der Sustainable Development Goals (SDGs) in den Betrieben stärken. Dazu konzipieren wir eine Weiterbildung, in der wir uns an die strategisch entscheidenden Multiplikator:innen im Unternehmen richten: nämlich genau jene Betriebsräte und Ausbilder:innen, die Qualifizierungen für eine nachhaltige Arbeitswelt im Unternehmen gestalten können. Damit können sie Kompetenzen für eine nachhaltige Arbeitswelt in ihrem Unternehmen gezielt fördern.
Das klingt spannend. Wie wollt ihr dabei in der Forschung vorgehen?
Hannah: Im ersten Schritt erforschen wir, welche Nachhaltigkeitsziele die Unternehmen bereits in den betrieblichen Ausbildungen berücksichtigen. Gemeinsam mit den beteiligten Akteuren entwickeln wir dann in einem partizipativen Design, wie sich weitere Nachhaltigkeitsaspekte im Sinne der SDGs in die Ausbildung integrieren lassen. Letztlich wollen wir dadurch auch einen Beitrag zum nachhaltigen Wandel der Arbeitswelt leisten. Um den SDG gerecht zu werden, müssen die notwendigen Kompetenzen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung in der Breite erlernt werden.
Nachhaltigkeit ist das zentrale Thema eurer Forschung. Könnt ihr einmal erklären, was genau ihr mit Nachhaltigkeit meint?
Jana: Nachhaltigkeit ist ein internationales Leitmotiv in gesellschaftlichen und politischen Kontexten, natürlich auch in der Aus- und Weiterbildung. Unser Projekt fußt auf einem ganzheitlichen Verständnis von Nachhaltigkeit. Das bedeutet, dass die Dimensionen von sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit nicht isoliert voneinander betrachtet werden, sondern vielmehr in einer Wechselwirkung zueinander stehen.
Der Name verrät es schon: Ihr konzentriert euch im Projekt auf die Hightech-Branche. Warum habt ihr gerade diese Branche als Forschungsfeld gewählt?
Hannah: Wir konzentrieren uns auf High-Tech-Unternehmen, da diese oft branchenübergreifend agieren und damit eine große Reichweite erzeugen. Die Technologien der High-Tech-Branche findet man in nahezu allen Bereichen des Lebens: sei es Maschinenbau, Künstliche Intelligenz oder auch Medizintechnik. Und forschungspraktisch bot sich hier eine Lücke, die wir mit dem Projekt schließen wollen.
Könnt ihr kurz umreißen, wie ihr in der Forschung methodisch vorgehen wollt?
Jana: Erst einmal ganz grundsätzlich: Wir forschen gemeinsam mit unseren Partner:innen. Wir freuen uns sehr, dass wir so starke Praxispartner für unsere Vorhaben gewinnen konnten. Mit an Bord sind Airbus, Carl Zeiss AG, GEA Group AG, Sartorius AG und thyssenkrupp Automotive Body Solutions GmbH. Unser strategischer, beratender Partner ist zudem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) / Institut für Produkttechnik (wbk). Auch hier freuen wir uns sehr über die zukünftige Zusammenarbeit.
Hannah: Methodisch haben wir deshalb möglichst partizipative Forschungsansätze ausgewählt. Große Wissensgefälle zwischen Personengruppen werden so vermieden und wir können vom Erfahrungswissen der beteiligten Projektpartner profitieren. Das soll auch verhindern, dass die Implementierung von Nachhaltigkeit in der Ausbildung ein reines Modellvorhaben bleibt und nach Ende des Projekts versandet.
Letzte Frage: Was sind jetzt eure nächsten Schritte?
Jana: Im Projekt beginnen wir mit der Bestandsanalyse, also erste Interviews mit Ausbilder:innen und der Interessensvertretung der beteiligten Unternehmen. Das Ziel ist es erst einmal, die Weiterbildungsbedarfe im Feld der Nachhaltigkeit zu identifizieren und dann damit weiterzuarbeiten. Wir sind sehr gespannt auf die ersten Ergebnisse.
Hannah: Und ganz konkret: Wir stellen gerade weitere Personen für das Projekt ein und freuen uns sehr, dass damit auch das Team der UoL wächst!